Heute am 24. Februar um 16:30

ist die größte Liebe meines Lebens über die Regenbogenbrücke gegangen. Sie hatte ihre Gastritis zwar nicht überwunden, aber keine Schmerzen im Magen/Darmbereich mehr. Die Medikamente hat sie Zeit ihres Lebens nehmen müssen. Prednisolon und Vetmedin.

Schon länger hatte sie Probleme und wahrscheinlich haben sich Schmerzen durch ihre Bandscheibenprobleme und die Gabe von Predinsolon immer weiter verschlechtert.
Sie wurde langsam richtig inkontinent und ich habe Anzeichen von Alzheimer bemerkt. Sie war eine Kämpferin und hat jetzt ihren letzten Kampf verloren. – Wir haben den letzen Kampf verloren.
Ich weine und bemerke jetzt in der Wohnung überall meinen Hund. Die letzten Wochen hat sie mich meistens gegen 5 Uhr geweckt und ich musste innerhalt von 30 Sekunden angezogen mit ihr draußen sein. Sie konnte nichts mehr einhalten, hat aber immer noch Bescheid gesagt. Ich bin dann die letzte Zeit schon vorher wach gewesen und konnte schnell durchstarten. Ich kann mir nicht vorstellen wie ein Leben ohne meine Roxy wird. Ich habe nichts und niemand so sehr geliebt wie diesen Hund. Sie hatte aber nun genug gelitten, an die 42° Fieber und starke Atemprobleme. Ihr Zustand hatte sich innerhalb von 2 Stunden sehr verschlechtert. Sie hatte keine Kraft mehr und wollte auch nicht mehr kämpfen. Ich musste sie gehen lassen.

Ich weiß nicht, wie ich ohne meine liebste kleine Maus leben soll, alles muss umgekrempelt werden. Mein ganzes Leben war auf mein Mädchen abgestellt. Unsere ganze Routine die wir so hatten existiert nicht mehr. Mein Blutdruck ist weit oben und ich werde nicht schlafen können. Ich weiß nicht was ich ohne Roxy machen soll.
Warum aufstehen wenn keiner da ist der sich freut. Einen anderen Hund will ich glaube ich nie wieder.

Tag 1 nach Roxy

Heute 25.Februar ich konnte fast nicht schlafen und bin um 5 Uhr aufgestanden weil ich Roxy tippeln gehört habe. Dann war der große Schreck da, es gibt keine Roxy mehr. Ich hab mich angezogen und habe meinen Adrenalin durch joggen etwas in den Griff bekommen. Was habe ich dieses Tier geliebt.
Ob ich jemals aufhören kann um meine Süße zu trauern? Ob ich jemals verzeihen kann oder zumindest vergessen, was unfähige Tierärzte meinem Mädchen angetan haben. Ich sollte aber besser wieder versuchen Vertrauen zu gewinnen. Wir waren in fast 16 Jahren bis auf ein paar Tage 24 Stunden am Tag zusammen. Wenn Du verheiratet bist siehst Du Deinen Mann/Frau nicht so lange, kannst ihn/sie nie so intensiv kennen lernen wie Dich Dein Hund und wenn Du über große Empathische Fähigkeiten verfügst, verstehst Du sogar Deinen Hund. Ich weiß noch nicht, wie ich meine Trauer bewältigen kann. Ich hoffe, Roxy ist immer bei mir. In meinem Herzen wird sie jedenfalls immer bleiben und ich werde sie einäschern lassen und die Urne wird immer bei mir sein.
Ich sitze hier um 7 Uhr Samstag d. 25. Am Computer und höre meinen Hund. Ich wollte ihr sogar Fressen hinstellen. Jedes Mal bekomme ich einen Schreck, sie ist nicht mehr da und ich spüre doch sie ist irgendwie anwesend.

WIE SOLL DAS WERDEN OHNE MEINE GELIEBTE KLEINE MAUS? Ich leide so sehr. Hört das jemals auf? Ich konnte sie nicht beschützen. Sie war fast blind, taub hatte ein wenig Alzheimer und wenn sie mich morgens um 4 oder 5 gerufen hat und ich schnell da war, sind wir Gassi gegangen und erst dann hat sie sich riesig gefreut. Immer wenn ich aus dem Raum gegangen bin und wiederkam, wackelte das Schwänzchen. Sie hatte fast kein Fell mehr am Schwanz, was ich der Allergie zuschreibe.
Sie war aber trotzdem eine Schönheit, hatte bis zum Schluss glänzendes Fell
Ich habe mich vorhin ins Auto gesetzt und meinen Hund gerufen, nein ich habe ihren Namen raus geschrien. Es hilft alles nichts. Ich fahre gleich ins Tierheim und bringe die teuren Medikamente die ich noch hier habe dort hin. Ich weiß nicht ob das gut ist, ob ich da nicht zusammen breche. Es kann nur ein voll Empathie steckender Hundebesitzer ein wenig erahnen, wie es mir im Moment geht.
Ich habe von ehemaligen Nachbarn gehört, dass ein gemeinsamer Bekannter auch seinen Hund verloren hat. Erst dache ich ruf da an, aber dann wurde mir klar, er hört nicht mir zu, er denkt eher an seinen Hund.
Ich weiß mit meiner Zeit nichts anzufangen, alles hat sich um mein Baby gedreht. Ich habe eine der wichtigsten Aufgaben meines Lebens verloren. Ich bin so blöd, ich merke wie ich mich selber bedaure, dabei sollte ich froh sein, so einen Hund gehabt zu haben. Sie ist weg. Vielleicht gibt es ja einen Hundegeist wie die ganze Situation mit Strolchi war, die ich beschrieben habe. Vielleicht ergibt sich ja etwas und es gibt eine Seelenwanderung und Roxy kommt zu mir zurück. Vielleicht war Roxy ja Strolchi. Wer weiß das schon. Ich klammere mich momentan an jeden Gedanken, der tröstlich ist, auch wenn er noch so absurd ist.

Mein Hund hat mich gelehrt was Liebe ist, mein Hund hat mich gelehrt was Demut ist, mein Hund hat mich gelehrt, was Selbstlos ist. Das war das größte Geschenk was sie mir machen konnte. Ich hatte Zeit meines Lebens Angst um diesen Hund weil ich sie so sehr liebte. Ich hätte alles aber auch wirklich alles getan um sie noch ein wenig glücklich bei mir zu haben. Während ich hier schreibe warte ich auf ihr tippeln, damit ich mit ihr ein Suchspiel mache. Es tippelt nichts mehr hier und ich leide.

Tag 2 nach Roxy

Ich bin um 4:30 aufgewacht und habe gehorcht ob ich was höre. Dann war ich ganz wach und wusste wieder ,ich brauch nicht zu horchen. Auch mein Blutdruck ist wieder oben. 2011 war ich 10 mal in der Notaufnahme des Krankenhauses weil mein Blutdruck sich in 200er : 110 Regionen befand und nicht mehr runter ging. Das war jedes Mal wenn wieder etwas mit Roxy war. Ich bin dann heute Morgen um 5:15 im Fitnessstudio gewesen und habe 1,5 Stunden Ausdauertraining gemacht. Ich habe gehofft es hilft. Ich habe mich sehr zusammen gerissen. Dann bin ich zurückgefahren und wusste, es wartet kein kleines Mädchen auf mich. Einen Hund nach so langer Zeit zu verlieren, ein Hund der ja immer Kind bleibt, ist das schlimmste was passieren kann. Noch schlimmer ist es, wenn Du alleine mit Deinem Hund lebst. Man hatte sich das leben ja so eingerichtet, das Rituale vorhanden waren, Routine an der man den Tag festmacht. Ich sitze hier wieder am Computer, es ist 9:15 ich schaue auf den Platz wo sie ihr Körbchen …..is nix da und ich weine wieder. Ich bin gespannt wie lange ich brauchen um zu akzeptieren, dass Roxy nicht mehr leidet, dass ihre Zeit gekommen war, dass das Leben weiter geht auch ohne Roxy. Ich will es nicht akzeptieren verdammt noch mal, ich will meine Roxy wieder haben.
Ich bin am 1. März eingeladen zu der Fernsehsendung „Hauptsache Gesund“ mit Dr. Franziska Rubin. Ich bete schon jetzt, dass das Thema nicht abschweift und ich an Roxy denken muss und in der Livesendung weine. Das Kamerateam war bei uns Zuhause und wir haben in Chemnitz einen Trailer, also einen Vorspann am Schloßteich gedreht. Das Team hat natürlich Roxy gesehen. Ich hoffe die sprechen mich nicht darauf an. Ich habe die schlimmsten Befürchtungen.
Wie kann man akuten seelischen Schmerz, keine Depression o.ä. beschreiben? Geht das überhaupt? Jeder empfindet Schmerz anders. Wenn ich bspw. Zahnschmerzen habe, gehe ich zum Zahnarzt. Wenn ein anderer Zahnschmerzen hat muss der vielleicht vorher zum Psychologen, der die Angst und dadurch den Schmerz lindert.
Ich jedenfalls fühle eine Schwere in mir, es ist tatsächlich so, dass mein Herz schwer ist, es wiegt mehr, mein Blutdruck ist ganz oben trotz Medikamente und mein Puls rast, wenn ich an mein Baby denke und das ist momentan dauernd.

Ich muss lernen los zu lassen, nur wie geht das? Ich mach schon autogenes Training, versuche es zumindest, hilft aber nicht, ich kann mich nicht konzentrieren. Ich veranstalte eine hektische Betriebsamkeit, aber die Zeit geht nicht um, ich laufe hin und her, nix hilft. Es hat angefangen zu schneien, Ich werde jetzt noch in den Wald gehen und joggen. Vielleicht bin ich ja dann so fertig, dass ich schlafen kann. Roxy war die größte Liebe meines Lebens. Ich werde vielleicht nie wieder einen Hund anschaffen. Ich entwickle mich wahrscheinlich auf Grund dieser traumatischen Zeit zu einem Menschen der dann nur noch Angst um den Hund hat. Fast so wie eine Gluckenmutter. Ich hatte um Strolchi nie Angst, sie hatte auch nie eine Krankheit. Jetzt im Nachhinein kann ich erst beurteilen, wie viel Glück ich mit Strolchi hatte, was Krankheiten anbelangt. Vielleicht liebe ich Roxy deshalb so sehr, weil sie alle diesen Krankheiten hatte und meine Gedanken deshalb fast immer bei ihr waren. Die letzten Jahre zumindest.
Der Sonnenschein ist aus meinem Leben gegangen und ich hoffe, irgendwann kommt er wieder. Roxy wird immer in meinem Herzen bleiben, genauso wie Strolchi.
Mein Gott was habe ich diesen Hund geliebt.

Tag 3 nach Roxy

Ich werde mir ein Buch kaufen mit dem Thema Trauerbewältigung. Ich bin um 4 Uhr wach geworden und habe an mein Mädchen gedacht. Voller Zärtlichkeit. Ich konnte danach nicht mehr einschlafen und bin langsam aufgestanden. Als ich dann anfing im Wald zu joggen fing der neue Tag gerade an, die Vögel begannen zu zwitschern und ich dachte an die Zeit, als wir Beiden morgen um 5:30 im Wald waren und manches mal 1,5 Stunden beim Morgenspaziergang verbrachten. War das eine friedliche schöne schmerzlose Zeit und Roxy hatte viel Spaß. Sie meinte allerdings, mich auch gegen Drosseln verteidigen zu müssen. Die hat sie gejagt – ohne Erfolg natürlich. Mein Mädchen fehlt mir so sehr. Ich habe seit Freitag nichts essen können. Heute ist Montag und ich bin ins Büro gefahren, vielleicht hilft ja wenn ich mich nur auf die Arbeit konzentriere. Ich habe nichts gegessen,  dafür ist komischerweise mein Zucker hoch. Auch das ist stressbedingt. Mein Mädchen hätte das nicht gewollt, also werde ich versuchen Morgen wieder was zu essen. Die Sinnsuche fängt bei mir an. Wenn man alleine ist, ist der Hund eben der Lebensmittelpunkt. Ich werde versuchen die Hundesprache besser zu verstehen. Vielleicht habe ich mein Baby ja manchmal nicht richtig verstanden. Mal sehen, wann meine Gedanken die nur Schmerz und Tod beinhalten sich in eine positive Richtung ändern. Wenn ich an die schöne Zeit denken kann. Es ist jetzt so, dass ich voller Aggression stecke, das Unabänderliche nicht akzeptieren will.
Ich hoffe, wieder ein positiver fröhlicher Mensch zu werden, wie ich es bis vor den Krankheiten meines Babys war. Roxy war auch ein fröhlicher extrovertierter glücklicher Hund. Die meiste Zeit ihres Lebens jedenfalls.
Auch jetzt kommen mir wieder die Gedanken ob sie nicht schon eher gehen wollte und nur mir zu gefallen hier geblieben ist. Sie konnte ja meine Trauer riechen. Die Trauerhormone (Parathormone)
sind für den Hund feststellbar, auch wenn er Dich noch nicht sehen kann, er riecht Deine Trauer
Roxy konnte übrigens Gedanken lesen. Als ich noch verheiratet war und im Außendienst unterwegs, hat sie jedes Mal ca. 10 Minuten bevor ich gekommen bin auf der Fensterbank gesessen und gewartet. Mein damaliger Mann hat dann den Abendbrottisch gedeckt, er konnte sich doch tatsächlich darauf verlassen. Auch ich habe das umgekehrt feststellen können, 10 Minuten bevor Herrchen kam sprang Roxy auf die Fensterbank. Ist schon kurios oder? Es gibt da bestimmt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als wir uns vorstellen können. Vielleicht können Hunde ja Gedanken lesen neben Ihren Fähigkeiten Menschen bis in die Seele zu schauen.

Ich war einmal zu einem Termin der länger dauerte. Roxy musste ausnahmsweise mal bei Nachbarn bleiben. Ich habe eine Unruhe gespürt und angerufen. Das Kind des Nachbarn hatte mein Baby in den Keller gesperrt und die Mutter hat das nicht schnell genug mitbekommen. Was die wohl für einen Schreck bekommen hat als ich anrief. Sie erzählte mir jedenfalls später das es unglaublich sei – der Hund und ich – wie wir uns verständigen.
Ich werde mir einen Digitalen Bilderrahmen kaufen, den ich erst dann anschalte, wenn ich ein wenig Abstand gewonnen habe und an unsere glückliche Zeit denken kann. Mein Mädchen war eine so süße Maus.
Ein einfacher Allergietest hätte ausgereicht um festzustellen, Roxy hat eine Allergie. Sie hatte einen Schub, weil ich ihr Rindfleisch gegeben habe. Dann habe ich umgestellt und ihr Hühnchen und Haferflocken gegeben dann habe ich ihr als das nicht half Reis mit Pferdefleisch gegeben und jedes Mal verschlimmerte sich die Gastritis, sie hatte Schmerzen beim Gassigehen, Dann sollte ich ihr Sauerkraut geben, das war dann das schlimmste was passieren konnte. Dresden die Tierklinik Pfeil waren die einigen Tierärzte die uns helfen konnten, aber da war schon eine lange schmerzvolle Zeit vergangen. Glaubt mir, ich hätte Roxy gerne Schmerzen abgenommen. Jetzt hat sie keine Schmerzen mehr, nur ich, ich habe die größten Schmerzen. Ich denke an die ganzen Medikamente die Roxy und auch ich nehmen sollten, angeblich war sie Herzkrank und sollte erst mit Ramipril, dann mit Diltiazem und später mit Vetmedin behandelt werden. Scheiße – sie war nicht Herzkrank, dumme Ärzte hatten keine Ahnung. Ich will im Moment nicht verzeihen ich will nur Tatsachen akzeptieren was mir nicht gelingt.
Ich schließe hier das Kapitel Roxy und werde mich vielleicht in diesem Leben noch einmal melden. Es muss aber schon ein mittelgroßes Wunder geschehen wenn ich noch einen Hund besitze. Ich glaube an Wunder!!!