Alles wird gut

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Am 13. Februar 2010  mußte mein Frauchen mal für ein paar Stunden weg. Ich habe dann immer Asyl bei den Nachbarn. Die sind ganz toll und ich freue mich immer riesig wenn ich die treffe. Wenn wir abends Nachhause kommen gehe ich machmal zuerst zu den Nachbarn. Die sind dann auch immer nett und freuen sich über meinen Besuch.

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Jedenfalls habe ich den Abend mein ganzes Fressen wieder von mir gegeben. Als Frauchen dann wiederkam war aber alles wieder klar.

Sie dachte ich hätte mich nur aufgeregt weil sie nicht da war Vielleicht war da auch ein Teil ausschlaggebend.

Zwei Nächte später mußte ich  raus und hatte Durchfall und  wieder zwei Nächte später habe ich grün gekotzt, Galle sagt Frauchen.

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Am 18. Abends ging es mir ziemlich schlecht. Die Nacht war schlimm und Frauchen hat fast nicht geschlafen. Mein Frauchen roch traurig, so wie, wenn sie zuviel Parathormone gebildet hat. Das sind Trauerhormone und wir Hunde können Stimmungen riechen, so wie wir Angst und Krankheiten riechen können. Manche von uns werden sogar ausgebildet Diabetiker zu warnen wenn die zuwenig oder zuviel Zucker haben, oder Krebs können wir Geruchswesen angeblich auch riechen.

Am 19. Februar hatte ich dann 39,8° Fieber und Frauchen ist Zuhause geblieben und mit mir zum Tierarzt gefahren. Sie hat Kerstinärztin in Plauen angerufen, die war aber im Urlaub. Also sind wir in Chemnitz zu dem TA gefahren, der schon einmal ein EKG mit mir gemacht hat. Als Frauchen sagte ich hätte Fieber, wurde sie aber gleich verbessert. Das ist kein Fieber, sondern erhöhte Temperatur. Frauchen war das egal wie er das nannte. Ich jedenfalls war heiss und krank.

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Ich war so fertig, hatte nicht einmal Angst, nur Schmerzen. Der TA gab mir Spritzen gegen Schmerzen und ein fiebersenkendes Mittel.

Ultraschall und  die Röntgenbilder sagten nichts aus.  ...........schon wiieeeder röntgen. Ein kleines Blutbild wurde auch gemacht. Das sah nicht gut aus. Die erste Diagnose war VD Enteritis. Frauchen meinte der Kot sieht nicht gut aus. Schleimig, gelblich bis bräunlich.

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Am Samstag waren wir wieder da, weil die Schmerzen und das Fieber immer noch da waren. Gegen die Schmerzen bekam ich ein stärkeres Mittel und auch das fiebersenkende Mittel bekam ich erneut. Meinem Frauchen ging es auch nicht so gut.

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Sonntag waren wir wieder beim TA. Das Fieber war abgeklungen aber die Schmerzen waren noch da. Diesmal bekam ich eine Hammerspritze, der TA sagte das die nächste Stufe sedieren ist. Das ist betäuben. Dieses Mittel wird bei Pferden angewandt. Ob ich kleiner Hund so eine Chemiebombe gut vertrage?  Vielleicht hab ich was, was ganz einfach ist und keiner merkt was.

Von der Spritze war ich benommen, habe mich aber kaum bewegen können. Die Schmerzen waren immer da. Frauchen meinte, mein Kot sieht überhaupt nicht gut aus. Vielleicht sollte man den mal untersuchen, so wie Kerstinärztin das immer macht.

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Am Montag wurde ein großes Blutbild gemacht, ich bekam TSO Tabletten, Marbocyl, AMOX und Ranitidin. Frauchen meint ich wäre jetzt wirklich eine Chemiebombe. Von Kerstinärztin hatte Frauchen noch Metamizol. Wenn es ganz schlimm war, habe ich ein Zäpfchen bekommen. Aber mein Frauchen ist immer sehr sparsam mit Medikamenten. Das macht sie nur wenn es wirklich nicht anders geht.

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Die ganze Zeit mußte ich immer schmatzen, hab meine Schlafstelle abgeleckt. Frauchen hat Heilerde gekauft weil sie dachte ich habe sowas wie Sobrennen. Das hat mich auch die ganze Zeit verfolgt, dieses schmatzen müssen.

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Ich hab gegähnt und Frauchen bekam einen Riesenschreck. Alles in meinem Maul ist schwarz, außer der Zunge und die Zähne. Jetzt überlegen wir, war das immer schon so?  Frauchen putzt mir doch die Zähne, da wäre ihr das doch bestimmt aufgefallen. Der ganze Rachen, die Schleimhäute und unter der Zunge, alles schwarz. Das liegt bestimmt an meinem Fressen. Frauchen hat zwar nachgeschaut, fand aber nichts was diese Symptome erklären könnte. Vielleicht hat sie sich ja auch gerirrt und ich habe schon immer so ausgesehen. Ich dachte so bei mir, jetzt ist es mit meinem Frauchen auch soweit, jetzt muss ich wieder richtig auf sie aufpassen, jetzt hat sie halluziniert sie. Naja, ich werd wieder gesund und dann gehe ich mit ihr wieder in den Wald, dann wird es ihr besser gehen. Aber jetzt geht es mir sauschlecht.

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Mein Rückzugsgebiet, mein Kuschelbett

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Übermorgen haben wir den Biopsietermin


alles wird gut

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Morgens gehts mir nicht so gut. Da gehe ich Gassi, komme zurück und habe Hunger. Ich bekomme was für den hohlen Zahn so wenig ist das. Aber wenn ich gefressen habe kommen die Schmerzen. Ich möchte  lieber Zuhause bleiben. Frauchen hat mir versprochen die nächste Zeit von Zuhause aus zu arbeiten. Ich liege hier und kann ein leises stöhnen nicht verhindern. Wenn ich bemerke Frauchen guckt, dann bin ich ganz ruhig. Das geht hoffentlich bald wieder weg. Mittags gehts mir meistens besser wenn wir im Wald unterwegs sind.

Mein Fressen ist jetzt auf 5 Mahlzeiten aufgeteilt. Ich kann dann besser schlafen wenn der Magen leer,  nichts zu verdauen da ist.

Mein Frauchen vermutet eine Verengung am Darmausgang die mir solche Schmerzen bereitet. Wir hoffen beide das sie recht hat, denn von 2 schlimmen Beschwerden ist das die bessere Möglichkeit.

Vielleicht ist das ja auch was ganz anderes, was wesentlich besser zu behandeln ist.

Morgen  den 11. März haben wir Biopsietermin

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alles wird gut

 

Am 11. März 2010 hatten wir den Biopsietermin. Irgendwie habe ich gespürt das es diesmal anders war als sonst. Wahrscheinlich hat Frauchen anders reagiert und warum sonst  hat sie mein Handtuch mitgenommen.

Ich habe mich geweigert wie ne deutsche Eiche in die Praxis zu gehen. Hat aber nichts genützt Frauchen war stärker. Als wir da reinkamen saß da ein alter Cocker Spaniel mit seinem Herrchen    der nur schwer Luft bekam.

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Das Herrchen schaute ganz traurig und mein Frauchen wollte ihn trösten und fragte wie alt der Hund ist. 12 Jahre antwortete er. Er hat Tumore und Heute morgen blieb er auf einmal stehen und bekam auch keine Luft mehr. Der Arzt sollte sich das ansehen.

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Dann kam ich auch schon dran.  Ich hatte solche Angst. Frauchen hat mich festgehalten und die Tierarzthelferin wollte eine Kanüle setzen. Frauchen sagte ich sollte doch was zur Beruhigung bekommen. Die Tierarzthelferin  sagte das geht doch schnell.

Frauchen sagte noch einmal das sie eine Spritze zur Beruhigung wollte, da ein anderer Tierarzt schon einmal ein Schlachtfest veranstaltet hat und auch die Vene nicht gefunden hat. Sie sagte Sie könne das, macht es ja jeden Tag.

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Nur hat sie meine Vene nicht gefunden und mir sehr weh getan. Frauchen verlangte dann eine Spritze. In dem Moment hab ich meinen Kopf frei bekommen und die Spritze mit der Kanüle rausgezogen. Die hing dann mit der Spitze irgendwo in meinem Maul und Frauchen hat sofort die Spritze aus meinem Maul genommen. Ich habe aber in Panik zugebissen, Frauchen hat das aber erst nicht interessiert, die Spritze entfernen war wichtiger. Naja, tut mir ja auch leid. Frauchen sagt es hat ordentlich gezwirbelt und geblutet.

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Dann hat der Doc das selber gemacht,die andere Pfote rasiert und eine Spritze gesetzt. Das ging dann auch schnell. Man sollte doch immer Profis ranlassen, dann passiert sowas auch nicht.

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Wir haben im Wartezimmer darauf gewartet das die Spritze wirkt. Was soll man im Wartezimmer auch sonst machen.

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Der Mann kam dann ohne Hund mit traurigen Augen aus dem Sprechzimmer und Frauchen hatte wieder mal Tränen in den Augen. Wie sollte sie den Mann trösten. Er blieb stehen und sagte der Hund ist erlöst worden.

Frauchen sagte dann beide haben doch viel Glück gehabt das sie sich gefunden hatten. Aber in so einem Fall kann man keinen Trost geben.

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Ich bin dann langsam umgekippt und Frauchen trug mich rein.

Der Doc sagte das mit dieser Beruhigungsspritze und der Betäubung die Atmung bis zu  1 1/2 Minuten aussetzen könne und Frauchen sollte keinen Schreck bekommen ich werde wieder wach. Frauchen brauchte jetzt glaube ich die Beruhigungsspritze, wurde rot im Gesicht und warnte, das sie in jedem Fall einen wachen Hund abholen werde. Sowas sagt man keinem Hundebesitzer der sowieso auf 180 ist.

Dann hatte ich es hinter mir und wurde so langsam wieder wach.

Mir ging es den Freitag ganz ganz gut.

Wir sind dann wieder Brötchen verdienen gefahren und ich habe meinen angestammten Platz wieder eingenommen. Leider hab ich Leckerchenverbot aber meine liebsten 2Beiner begrüße ich auch ohne Leckerchen. Hunde sind ja soziale Wesen und da ich kein anderes Rudel habe, habe ich eben 2Beiner in meinem Rudel.



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Das fressen ist jetzt auch o.k. ich hab nicht mehr soviel Schmerzen nach dem fressen. Das ebbt jetzt immer mehr ab und Frauchen meint das von allem alles hilft. Jedenfalls ist Frauchen happy.Was im einzelnen für die Besserung verantwortlich ist kann nicht nachvollzogen werden. Kann ja auch sein das die Gesundung an mir liegt. Das Medikament für die Galle "Ursofalk"  scheint mir sehr gut geholfen zu haben.

Am  Montag den 15. März sollen  wir das Ergebnis bekommen.

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Heute am Samstagabend sind wir Gassi gegangen. Frauchen hat schon bemerkt das ich nicht soweit gehen möchte. Haben wir dann auch nicht getan. Als wir zurückkamen haben wir noch ein Suchspielchen gespielt mit kleinen Hähnchenbrustwürfeln. Die konnte ich ja gut fressen, die gehörten ja zu meiner Diät.

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Dann habe ich mich hingelegt und die fürchterlichen kolikartigen Schmerzen fingen wieder an. Mein Bauch war aufgedunsen und hart wie ein Brett. Ich habe dann angewärmte Handtücher auf meinen Bauch bekommen aber das half auch nicht.

Mein Bauch grummelte so als ob da Wasser plätschert. Frauchen gab mir dann eine Metamizol. Das Schmatzen konnte ich auch nicht lassen. 

Mein Bauch sieht aus als ob ich einen Wasserbauch habe und tut fürchterlich weh.

Wenn ich so auf der Seite liege geht es einigermassen.

Als ich in mein Körbchen neben Frauchen schlafen ging, hab ich wie eine Verzweifelte das Kissen abgeleckt.  Das ging bestimmt bald eine Stunde so. Frauchen denkt es beruhigt mich und nimmt mir Schmerzen. Das hat es früher schon getan. Es kann aber auch sein das ich damit die Magensäure die vielleicht in meinem Maul war losgeworden bin.

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Die Zäpfchen wirkten auch nicht mehr so gut. Ich kann mich kaum drehen und rühren.  Was habe ich nur und wie kann man mir helfen. Wir hoffen das die Schmerzen langsam weggehen und der Bauch auch ein wenig dünner wird.  Morgen will Frauchen mir nichts zu fressen geben, nur ein wenig, damit ich Ursofalk nehme. und mich bis Montag hungern lassen. Dann geht es wieder zum Doc.

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...................Alles wird gut

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Kann man sich an Schmerz gewöhnen? Heute morgen wollte ich zum ersten mal überhaupt nicht aufstehen. Frauchen hat sich dann Kaffee gemacht  und ich hab mich zur Wiese tragen lassen. Ich wollte nicht gehen, musste aber Pipi.

Dann hat Frauchen mich wieder auf meine Couch getragen. Hier liege ich nur und versuche keine Schmerzen zu haben. Nachher bekomme ich noch ein Zäpfchen.  Frauchen meint, mein Wasserbauch ist ein wenig zurückgegangen. Die Falte in der Mitte ist nicht so ausgeprägt. Ich fange aber jetzt an öfter zu niesen und auch meine Temperatur von 34,3° ist zuwenig.  Das sind doch alles Symptome, die Aufschluß über meine Krankheit geben müßten.  .

Wir fragen morgen den Doc. Frauchen beschrieb wieder die Beschaffenheit des Kotes. Wieso geht da keiner drauf ein. Langsam wird mein Frauchen wütend. Vor allen Dingen weil Sie den Arzt etwas fragte und er hielt einen medizinischen Vortrag in einer herablassenden Art. Frauchen war wütend. Frauchen sagte, wenn Sie Medizin studiert hätte, bräuchte sie keinen Vortrag und als Laie versteht sie diese ERklärung nicht. Der Doc muss noch viel über 2Beiner lernen.

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Der Bauch wurde wurde übrigens wegen des Ultraschalls rasiert. Normalerweise habe ich keinen Bauch und seit Jahren hält Frauchen "unser" Gewicht. Als Zwergschnauzer habe ich meine 9,1 Kilo.

Übrigens, Hunger habe ich nach wie vor. Wir werden sehen. Mein Frauchen hat mir versprochen alles wird gut.


Frauchen rief den Tierarzt an, weil mein Dickdarm so richtig geschwollen ist. Sie fragte ob es eine Dickdarmentzündung sein kann. Der TA meinte, dann würde ich vor Schmerzen nicht mehr laufen. Frauchen erklärte wieder, wie mein Kot aussieht. Schleimig, gelblich, rötlich war er diesmal. Keine Reaktion.

Meine Schmerzen lassen und lassen nicht nach. Ich kann mich kaum bewegen und Frauchen muss arbeiten.

Frauchen war dann nochmal in der Praxis und sollte mir  spezielles Hundefutter geben. Da hat sie den Tierarzt nochmal gefragt wieso der Kot immer anders aussieht, immer irgendwie schleimig.

Wieder keine Reaktion. Frauchen fragte, ob  der Kot untersucht werden kann. Keine Reaktion.

Anfang April, ich hatte wieder fürchterliche Schmerzen, war mein Kot auch noch irgendwie rotgeadert.

Also, wieder den Tierarzt anrufen und diesmal hat Frauchen gefragt, ob die einen Bluttest für Kot machen. Meine spezielle Sprechstundenhilfe war dran, die, die meine Vene nicht gefunden hat, die meinte, "was macht das denn für einen Sinn" da habe ich mein Frauchen richtig wütend erlebt. Hörer aufgeknallt und  Sie ist am Montag früh zur Kerstin Brauns nach Plauen gefahren MIT EINER KOTPROBE UND DANN WURDE ALLES GUT

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.............................Alles wird gut




...............................Alles ist gut


Kerstinärztin hat die Kotprobe durchgeführt und festgestellt, es sind Kokzidien und ich steckte voll Würmer die auch schön die ganze Zeit gefüttert wurden. Das hat man nicht festgestellt obwohl es für einen Tierarzt offensichtlich sein müßte. Mein Frauchen hat oft genug gefragt ob der Kot untersucht wird.

Kerstin hat dann eine Wurmkur verschrieben und ein Mittel gegen die Kokzidien verabreicht.

Meine Kerstinärztin ist eben die BESTE.

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Eine Woche später war ich wieder fast ganz die Alte. Zwar mit meinen Wehwehchen aber die hat man nun einmal in meinem Alter.

Frauchen passt auf wie ein Schiesshund und hofft, dass aus diesen Chemiebomben keine böse Folgen entstehen. Sie traut dem Braten nicht so sehr. 

.......aber...mein geliebtes Frauchen hat versprochen alles wird gut und sie hat ihr Versprechen gehalten.

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